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Herbert Pixner und Thomas Gansch

Kritik zum Konzert am 11. Mai im Audimax in Regensburg

„Alpen & Glühen“

Fast ein volles Haus war’s im Regensburger Audimax beim Konzert von Herbert Pixner und Thomas Gansch, verstärkt durch eine sechsköpfige Begleitband. Dazu sie sich mit Manu Delago (Percussions), Lukas Kranzelbinder (Kontrabass) und dem radio.string.quartet (mit zwei Geigen, Bratsche und Cello) Mitmusiker ins Boot geholt, die das Duo optimal ergänzt und auch eigene Stücke einbringen: Jeder Akteur steuert Kompositionen bei. Gansch trompetet uns locker flockig den „Marsch Nr. 1“. Kranzelbinder trägt sein Herz kompositorisch außen („I wear my heart on the outside“) und lädt Gansch und Pixner zum Bläsergipfel auf höchster Stufe. Vom Tiroler Manu Delago kommt der „Non Electronic Song No. 1“, eine Klangstudie gruppiert um Delagos sphärisch-geheimnisvolle Hand-Pan-Percussion. Und Anleihen aus Tschaikowskys „Pathétique“ werden von Thomas Gansch zu einem Liebes-Hatscher südamerikanischen Zuschnitts umfunktioniert. Mit „Alpen & Glühen“ haben der Südtiroler Pixner und der Niederösterreicher Gansch sich für ein gemeinsames Projekt zusammen gefunden, um sich auf ihre musikalischen Wurzeln zu besinnen. Dabei zeigen sie auf vielfältige Weise, welch immense Qualität und Schönheit dieser Volks-Musik innewohnt. Sie bewegen sich auf Pfaden fernab des verklärten Images von Apres-Ski und Schlager, das Volksmusik oftmals anhaftet. Erzählt werden musikalische Geschichten, mal fröhlich, mal melancholisch, mal mit Drive, aber immer von einnehmender Schönheit. Volksmusikalische Fragmente treffen auf experimentelles, aber unangestrengtes Soundbasteln. Improvisiert wirkende Notensätze verbinden sich mit Anklängen von Kammermusik samt herzerweichendem Streicherschmalz.

Trotz der Virtuosität der beiden Musiker wird auf lange Solopassagen verzichtet – der Fokus liegt ganz auf dem gesamtmusikalischen Eindruck. Unter dem Motto „Alpen und Glühen“ präsentierten die Musiker einen Weltmusik-Mix zwischen alpenländischer Volksmusik bis zu Bar-Jazz-Klängen, denn Pixner hat künstlerisch genauso wie Gansch ein offenes Ohr und einen offenen Geist. Das Publikum war begeistert!