altemaelze

Seven

Winger

Keine Überraschungen!

Zur Feier ihrer 35-jährigen Tournee- und Aufnahmetätigkeit haben Winger die Veröffentlichung ihres siebten Studioalbums mit dem treffenden Titel „Seven“ für Mai angekündigt. Die Band formierte sich 1987 um Sänger/Bassist Kip Winger, der zuvor für Alice Cooper aktiv war, der sich dafür mit Gitarrist Reb Beach, Keyboarder Paul Taylor und Drummer Rod Morgenstein zusammen tat. 1992 kam noch John Roth als Gitarrist hinzu. Damit ist Winger eine der wenigen Bands, die in den späten 80er Jahren gegründet wurde und immer noch alle ihre ursprünglichen Mitglieder hat. Das ist ja an sich schon mal eine Leistung. Nach fast zehn Jahren Recording-Pause gibt’s hier jetzt zwölf neue Songs, zuletzt erschien 2014 das Album „Better Days Comin‘“. Dass soviel Zeit verstrichen ist zwischen dem sechsten und siebten Album hört man den neuen Tracks nicht an, das klingt wie eine Fortsetzung von „BDC“, alles respektabel komponiert und eingängig im Sound, dazu handwerklich tadellos – aber vom Hocker reisst das nicht. Das tönt nach einer Dosis des klassischen 80er und frühen 90er Jahre Hard Rocks, gemischt mit etwas härteren Klängen, man höre einfach in Tracks wie „Proud Desperado“ oder „Heaven’s falling“ mal rein. Bei „It’s Okay“ kommen Throwback-Elemente zum Einsatz und ein mit Talkbox-unterstütztes Hauptriff, während „Tears of Blood“ von einem trockenen, verzerrten AC/DC-ähnlichen Stomp geprägt wird. Für Fans sicher eine tolle Scheibe, aber ansonsten gibt’s da einfach zu wenig Überraschungen, das erinnert doch sehr stark an die MTV-Phase von Winger vor gut dreieinhalb Jahrzehnten. (Frontiers) P.Ro

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