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The New Roses & Seraina Telli

Kritik zum Konzert am 28. April im „Airport“ in Obertraubling

Ein sehr gelungener Abend in der „Eventhall“

Mit reichlich Verspätung (20 Minuten nach dem eigentlich angesetzten Konzertstart) und Spass in den Backen stürmten The New Roses um Sänger Timmy Rough am 28. April die Bühne vom Airport. Dank der Rückkehr von Urgitarrist Norman Bites agiert die Band nun wieder als Quintett mit zwei Gitarren, was dann für mehr Druck in diesem Bereich sorgt. Leider verschwanden seine flinken Soli oft im sonst eigentlich sehr guten Mix. Die Band spielte sich durch alle bis dato veröffentlichten Alben, wobei der Focus natürlich auf der aktuellen Scheibe „Sweet Poison“ lag, so wie auch die Tour heißt. In den gut 100 Minuten wurden ganze 18 Songs gespielt, wo nicht nur die aus Funk und Fernsehen bekannten Gassenhauer wie „Thirsty“, „Glory Road“, „Down by the River“ oder „The usual Suspects“ (das mich im Refrain  immer an  „Rock’n’Roll Sexgott“ von Ohrenfeindt denken lässt), sondern auch einige Album-Deepcuts, zwei tolle Balladen (die Power Ballade „All I ever needed“ und das nur mit Akustikgitarre performte „Meet me half way“ als erste Zugabe) und zwei sehr gelungenen Cover Songs – „Rockin‘ in the Free World“ (Neil Young) und „Old time rock’n Roll“ (Bob Seger)-  in der gut gemischten Setlist standen. Musikalisch bewegt man sich in der Schnittmenge von Tesla, Poison, Aerosmith, aber auch mal Black Stone Cherry. Ein sehr gelungener Abend, der mir wieder dokumentierte, warum sie mir damals im Vorprogramm der Scorpions in der Donau Arena besser gefielen als der Headliner. Apropos Vorprogramm: Hier überzeugte mich Seraina Telli (deren Vergangenheit bei der Schweizer Ladies Metal Band Burning Witches man nicht erkennt) wie schon letztes Jahre als Opener von CoreLeoni an selber Stelle mit flottem Rock in der Schnittmenge von Melissa Etheridge, Pretty Reckless und Thundermother. Die Röhre, die sie hat, ist echt beeindruckend und auch die beiden Mitstreiterinnen an den Drums und Bass verstehen ihr Handwerk. Nach wie vor bin ich aber der Ansicht, dass ein zweiter Gitarrist dieser Band gut tun würde. Die Soli hauen mich nicht so wirklich aus den Latschen. Sehr überzeugend wurde von ihr jedoch „Me and Bobby McGee“ nur auf der Akustischen begleitet, dargeboten. „Fever“ muss man schon mögen (wobei gleich zwei Covers…nun ja“). Meine Highlights waren jedenfalls das sehr melodisch, fast schon poppige „Take care“ sowie „Soldier of Fortune“. Man darf auf das zweite Album von ihr gespannt sein. In Summe ein sehr gelungener Abend! (HJH)