altemaelze

Von dunkel bis kopfüber

Sondermarke

Gute Mischung aus Indie Rock, deutschem Punk Rock, Pop und etwas HipHop aus Unterfranken.

Die unterfränkische Band Sondermarke veröffentlicht im Mai ihr zweites Album „von dunkel bis kopfüber“. Nun die Bezeichnung Album ist bei einer Länge von unter 30 Minuten etwas hochgegriffen, im Bereich des Punkrock dann aber doch nicht so ungewöhnlich. Wobei Punk Rock ist es eigentlich auch nicht, was hier geboten wird. Eher haben wir es mit einer guten Mischung aus Indie Rock, deutschem Punk Rock, Pop und etwas HipHop zu tun, die in eine wirklich tolle Produktion eingebettet wurde. „Harte“ Songs; bei denen die Gitarren im Vordergrund stehen, gibt es eigentlich nur drei mit „Streichholz“, „Gitarre vs. Maschine“ und „Niemand hört dich“. Hört sich dann an wie Donots oder die Toten Hosen, als sie noch ja härter unterwegs waren. Der Rest schippert eher im Gewässer von Revolverheld oder Jupiter Jones (also auch hier die früheren Versionen der Marke „jung und ungestüm“ leicht angerockt), Jan Delay meets Fanta 4 („Hölle“), leicht Abgefahrenes wie man es von den Österreichern Bilderbuch kennt, die sich für den Refrain Die Ärzte eingeladen haben („Ist das Pop?“) und schön Schmalziges mit den beiden Balladen „Sonntag“ und „Morgenlicht“ die mit einem Streichquartett verfeinert wurden. In Summe musste ich dann doch über den Slogan „zu viel Punk fürs Radio, zu viel Pop fürs Rockfestival“ schmunzeln, denn sowas läuft locker auf Bayern 3 oder Ramasuri. Macht aber nix, wenn dann die Band tolle Musiker in ihrer Aufstellung hat und auch der Gesang (egal ob männlich oder weiblich) sehr überzeugend  rüberkommt. Mir hat es auch Dank cooler Hammondorgel oder Synthieeinsprengseln richtig gut gefallen und hau mal fünfeinhalb Sterne dafür raus. Kann man kaufen. (recordjet) HJH

*****/*

******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal