altemaelze

Oumuamua

The Doghunters

Wir hören eine Band, die im Songwriting sucht, ausprobiert und verschiedene Einflüsse auf einem Fundament des Grooves und straighten Rocks balanciert

Nach „The Shit Singles“ (2017) und „Splitter Phaser Naked“ (2019) erscheint im Frühjahr das neue, dritte Album „Oumuamua“ der DogHunters, einer Band aus NRW. Gegründet haben diese Combo fünf Freunde aus Hürth/Köln, die nicht nur durch Familienbande, sondern auch durch den Spaß an der Musik verbunden sind. Da trifft ungeschliffener Garage Rock auf Psychedelic-Riffs, dazu wird noch eine Prise Indie darüber gestreut. Hier mischen sich die Rolling Stones, The Clash, Bob Marley und auch jede Menge Kreativität. Dem Publikum gefälllt’s ebenso wie den geneigten Kritikern und Musikbloggern. Fühlte sich der letzte Longplayer wie ein Tag am Strand an, kommt das aktuelle Album einer Nacht im Wald gleich. Eigentlich war der Plan nach der letzten LP Touren zu spielen und die ersten Konzerte im Ausland standen auch auf dem Plan. Jedoch kam die Corona Pandemie diesen Plänen in die Quere, und so waren Doghunter gezwungen den Blues in ihren Songs zu verarbeiten. Die Stimmung wurde düsterer, die Psychedelic kann nach wohliger Wärme in diffuse Paranoia umschlagen (“Ayahuasca”, “Cyber Skies”) und auf einmal wird Bekanntes mysteriös… doch wohnt der nächtlichen Stimmung der Platte auch die Chance inne, in schamanischen Schattentänzen die Gestalt zu ändern; das nutzen die Musiker in Flamenco Anleihen die an spanische Skizzen erinnern (“The Sun”) oder Wüstengrooves (“Giza”). Die Nacht kann aber auch so schön sein wenn die Sterne durch das Blätterdach aufblitzen wie in “Callisto Moon”. Die Musiker sind in dieser Zeit gereift, wir hören eine Band, die im Songwriting sucht, ausprobiert und verschiedene Einflüsse auf einem Fundament des Grooves und straighten Rocks balanciert. Aufgenommen wurde das Alles im eigenen Studio grundsätzlich nach 22 Uhr, was vermutlich zur nächtlichen Atmosphäre der Platte beiträgt. Für den Mix ging die Platte nach England zu JB Pilon und wurde anschließend von Eroc im Master veredelt. (Tonzonen Records) P.Ro

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