Wer ein paar Monate Zeit hat, um auf einer Segelyacht durch die Karibik zu schippern, hat schon mal vieles richtig gemacht. Gestandene Blues-Männer machen das nicht, das Ehepaar Alaina Moore und Patrick Riley schon. Unter dem Namen Tennis veröffentlichen die Beiden schon seit einer Weile Keyboard-lastigen Indie Pop, der seine Zuhörer fand, irgendjemand muss den Trip ja bezahlt haben. Beim Segeln hat man Zeit, weiß ich aus eigener Erfahrung, man kann alle Fünfe gerade sein lassen – und dann kann es auch schon mal ein wenig langweilig werden. Die Muße wurde beim Paar aus Minnesota genutzt, um radio-freundliche Pop-Melodien mit Soul und Serventis-Appeal am Stück zu entwerfen, die man auch Yacht-Pop (haha) nennen könnte. Das klingt schon ob der reizenden, ein wenig an Stevie Nicks erinnernden Jungmädchen-Stimme von Alaina ziemlich nett und wohltemperiert, die feschen, leider aber ein wenig stromlinienförmigen Melodien von Ehemann und Produzenten Patrick passen da schon fast zu gut ins Gesamtbild von „Pollen“ (Mutually Detrimental) HuSch
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