altemaelze

Cosmic Connector

Smokemaster

Diese Musik ist tanzbar, intuitiv und stilistisch breit gefächert

Sie kommen aus Köln und bezeichnen sich selbst als „Psychedelic Rockband“. Mit „Cosmic Connector“ veröffentlicht der Fünfer um Björnson Bear (Vocals, Guitar, Blues Harp) das zweite Studioalbum. „Voll mit den Sounds der 60er und 70er Jahre. Stoner Rock meets Psychedelic meets Blues. Alles mit handgemachtem Charme, mit Schweiß und mit Leidenschaft“ schrieb bereits das eclipsed Rock Magazin über den Sound der Band. Besser kann man es wahrscheinlich nicht zusammenfassen. Dabei vereint ihr Sound verschiedene Stile aus dem Spektrum des Psychdelic Rock. Die Bandbreite reicht von sphärischen, getragenen Parts á la Pink Floyd bis hin zu ausufernden Jams wie man sie von Liveauftritten von The Doors, oder heutzutage Colour Haze kennt. Mit „Cosmic Connector“ präsentiert das Quintett aus Köln sechs brandneue Stücke mit einer hohen stilistischen Vielfalt und viel Liebe zum Detail. Hatte das erste Album noch einen großen Anteil an ausartenden Jam- und Instrumentalparts, gelingt nun die Einbindung von Sänger Björnson Bears warmer Baritonstimme fließend und ohne Anstrengung und es lassen sich neue Akzente in Sachen Songwriting und Arrangement erkennen.  Besonders gut zu beobachten ist das in Songs wie dem radiotauglichen Up-Tempo Song „Animal“ oder der groovelastigen 70s Rock-Nummer „Rolling“, die geschickt von der Band hin zu einem feurigen, an spanische Gitarrenmusik und Flamenco erinnernden Schlussteil geführt wird. Mit dem vorab ausgekoppelten „War Piece“ liefert das Kölner Quintett ein klares Statement zur derzeitigen Krisensituation ab. Nachdrücklich bekräftigt die Band hier den Leitspruch der Hippie-Bewegung: Peace & Love. „So vielen Menschen auf der Welt bleibt es verwehrt in Frieden zu leben,“ erklärt Sänger Björnson Bear „und da wir Musiker sind und keine Politiker, können wir natürlich die Konflikte nicht lösen, aber wir glauben, dass Frieden der erste Schritt sein muss.“

Auch ihr zweites Album hat die Band im eigenen kleinen Studio aufgenommen und in liebevoller Kleinarbeit viel Zeit in das Sounddesign investiert. Ganz bewusst wurde sich hier gegen die Aufnahme im externen Tonstudio entschieden. „Wenn Du in ein professionelles Studio gehst, musst du zusehen, dass du alles in einer bestimmten Zeit schaffst. Nimmst Du Deinen Kram selbst auf, kannst Du da wirklich einen Tag sitzen und nur an diesem einen Gitarren-Sound arbeiten, bis er perfekt ist,“ erklärt Schlagzeuger Lukas Bönschen und präzisiert nochmals: „Für uns gehören Sounddesign und Effekt-Auswahl zum Arrangement.“ Diese Hingabe ist beim Hören spürbar und sorgt für einen unverwechselbaren Sound der Band, der die genreflexiblen Arrangements immer nach Smokemaster klingen lässt. Fazit: Diese Musik ist tanzbar, intuitiv und stilistisch breit gefächert. (Tonzonen Records) P.Ro

*****

******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal