altemaelze

Himmelfahrt

Subway To Sally

Keine Überraschungen auf dem 14. Studioalbum!

Was schreibt man über das 14. Studioalbum einer Band, die einen in der Vergangenheit nie wirklich interessiert hat und wo das musikalische Genre auch nicht wirklich zur eigenen Kernkompetenz gehört? Nun Subway To Sally gehören mit ihrem neuen Album „Himmelfahrt“ zu diesen Bands. Der Folk/Mittelalterrock, gepaart mit etwas Industrialklängen ála Rammstein oder Eisbrecher, war noch nie so wirklich meines. Wie immer auf Deutsch gesungen von einem Eric Fish, der eine recht sonore Stimme in der Schnittmenge von Der Graf, Chris Harms und Ben Zucker sein eigen nennt, gibt es wohl keine großen Experimente zu früheren Alben. Es herrschen viele Flöten, Tröten, Streicher vor, mal mehr mal weniger rockend, mit Texten, deren Fokus diesmal im Bereich der Seefahrt zu finden ist. Die Produktion ist fett, die Band an sich top, auch wenn mal wieder die Frage erlaubt ist, wofür man eigentlich gleich zwei Gitarristen im Line-Up hat, wenn man hier in der Richtung nicht wirklich viel zu bieten hat an Riffen. Heißt – der Freund zünftiger Gitarrensoli geht hier leer aus. Dafür gibt es gleich drei Balladen: „Weit ist das Meer“ erinnert dabei an Unheilig trifft auf Nino De Angelo, „So tief“ mit seinen fast sechs Minuten rockt dann ab der Hälfte auch mit Unterstützung von einer Art Orchester und als Abschluss gibt es eine morbide Totengesangsummer als reine Kammermusik nur mit Streichern „Lasst die Himmel fall’n“. Mein Highlight auf dem Album und auch Anspieltipp wäre „Gott spricht“ (mit einem vorgeschaltetem lateinisch gesungene Intro) mit tollem Text und rockiger Ausrichtung. Der Fan der Band schlägt hier ungehört zu, wer mit der Musikrichtung was anfangen kann auch, und ich vergebe viereinhalb Sterne. (Napalm Records/Warner) HJH

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