Endlich ist es da! Das Debutalbum der Band LIAB, die schon seit vielen Jahren im bayerischen Kleinkunst-Underground ihr Unwesen treibt. „Wenn du von der Musik leben willst, musst du entweder verdammt viel Glück haben oder bekannte Lieder verdammt gut nachspielen können.“ Das Erste kann man ja, wie jeder weiß, nicht steuern. Das Zweite schon. So hat sich das aus München und Regensburg stammende Ensemble LOST IN A BAR (kurz: LIAB) um Sängerin Ulla Niedermeier daran gemacht, alte Soul und Jazz Klassiker einzuüben und aktuelle Charthits umzukrempeln. Und so beschallte die Combo jahrelang Hochzeiten, Beerdigungen, Fahrstühle und Firmenfeiern. Mit Erfolg – über Mangel an Buchungen konnten sie sich nicht beklagen. Doch irgendwann begann das Trio plötzlich „California Dreamin‘“ vollkommen unbemerkt mit einem bayerischen Text zu versehen. Oder „Umbrella“ im Polkarhythmus zu spielen. Und nach ca. 15 Jahren Bandgeschichte wurde es auch Zeit für eigene Lieder. Aber bitte in der bayerischen Muttersprache! Das ging nun ganz leicht von der Hand, und in der Corona Krise war Musik als Dienstleistung ungefähr so gefragt wie Flugtickets nach China. Also hat sich das Trio um Ulla Niedermeier, Andy Kuhn und Ray Mohra, verstärkt durch einige musikalische Freunde, vor den Toren Münchens in ein kleines Studio in einer umgebauten Scheune verschanzt und ihr Debutalbum aufgenommen.
Mit dem „Corona Song“ hatte die Band im Jahre 2020 schon ihren ersten kleinen Hit, dann kam Anfang 2022 ein Lied über den wohl berüchtigtsten bayerischen True Crime Fall, „Die Ballade von Hinterkaifeck“, mit gesanglicher Unterstützung von Sänger und Kabarettist Hannes Ringlstetter. Und diese zwei Stücke sind mit auf dem Debutalbum mit insgesamt neun Tracks, das Ende März auf Konstantin Weckers Plattenfirma „Sturm und Klang“ erscheint Die perfekte Adresse, eine Heimat für unabhängige Kleinkünstler, die von den Erfahrungen des berühmten Labelchefs profitieren. Diese neun in bayerischer Mundart vorgetragene Lieder reichen von der Ballade bis zur Moritat, von Polka bis Schlaflied, mit vielen illustren Gastmusikern. Dazu gehört die Single „Liadl vom Erfolg“, eine Abrechnung der Band mit den Veranstaltern, Politikern, und Zuschauern, die Live-Musik als nicht systemrelevante Ware sehen. Der Longplayer wird nur online und als Vinyl-Pressung erhältlich sein. Dazu LIAB Sängerin Ulla Niedermeier: „Wir wollten keinen Tonträger veröffentlichen, sondern einen Kulturträger. So haben die Hörer die Möglichkeit, das Ganze kostenlos im Internet zu hören oder in Kultur zu investieren und ein Album zu erstehen, das sie mit all den Bildern, Texten und natürlich mit unserer Musik auf eine LIABe Reise mitnimmt.“ (Sturm und Klang) P.Ro
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