altemaelze

It’s time to rock the world

Magnus Rosen Band

Hier spielt man musikalisch was gefällt und lässt sich vom Metal-Korsett nicht einengen.

Magnus Rosen, seines Zeichens ehemaliger Bassist von Hammerfall, veröffentlicht Ende April mit „It’s time to Rock the World again“ mit seiner Magnus Rosen Band ein erstes Album. Top produziert, der Bass natürlich sehr prominent im Mix, spielt man hier musikalisch was gefällt und lässt sich vom Metal-Korsett nicht einengen, das man ob seiner Vergangenheit vermuten könnte. Die zwölf Songs auf dem Album bieten neben eigenen Stücken auch diverse Cover, die m. M. nach sehr gelungen sind. Leider lässt der Promozettel zu wünschen übrig, so dass man leider nicht weiß, wer gerade singt, sind doch insgesamt acht Sänger/innen aufgeführt, von denen Tony Martin (ex Black Sabbath), Chitral Somapala (ex Firewind, Domain, Civilization) und Mikael Erlandsson, auch Keyboards, (ex Secret Service, Last Autumn’s Dream) die bekanntesten Namen sind. Gleiches gilt dann auch für die ganze Anzahl von Gast-Musikern, die hier vertreten sind, die mir dann doch alle nicht viel sagen, aber vor allem die Gitarristen ragen mit tollen Soli heraus. Macht aber nicht, solange die Musik die Hauptrolle spielt und der Gesang von allen Beteiligten so famos. Der Einstieg mit „The World in Times“ versetzt uns gleich mal ins Jahr 1988, als ein gewisser Dan Reed mit seiner Band Network ins Rampenlicht trat. Der Song könnte so auch locker auf deren Debüt stehen mit seinen an Level 42 erinnernden Funkbass, den funky Rhythmen und den Toto -Einflüssen Mitte der 80er (die Gitarrensoli usw. erinnern an Steve Lukather). Härter wird es dann mit „Glitter and Blood“, der an Scorpions zu „Love at first Sting“ Zeiten erinnert, während „Something“ als Beatles-Cover eine gute Figur macht. Der Chorgesang sitzt, nur das Freestyle Gitarrensoli ist nicht so meins. Extrem poppig wird es dann mit „Circus“, wo Ava Maxx auf Miley Cyrus trifft, die bei The Pretty Reckless eingestiegen sind. Damit man nicht vergisst, dass Herr Rosen ja eigentlich aus dem Metal Bereich kommt, oder wer ihn nicht kennt, weiß zumindest jetzt wo er früher gespielt hat, gibt es mit „Hearts on Fire“ ein tolles Hammerfall Cover, das dem Original (zu finden auf dem 2002er Werk „Crimson Thunder“) in nichts nachsteht und mit zum Härtesten auf dem Album gehört. A Lesson in Bass Playing gibt es mit dem Funkinstrumental „Terminator“, das sich wie eine Mischung aus Level 42, Shakatak und Jan Hammer anhört und auch gut für einen Soundtrack geeignet wäre. Dass man auch zarten Singer/Songwriter Style beherrscht beweist die Ballade „Paperplane“, die fein gesungen nur mit gestreicheltem Schlagzeug, Percussion, Piano und Bass überzeugt. Auch die restlichen Songs (u.a. die übrigen Cover Songs „Street Fighting Man“ der Stones, „The Winner takes it all“ von Abba, mit deren Studiogitarristen Janne Schaffer oder „Ain’t no sunshine for your love“ von Bill Withers) wissen zu überzeugen, so dass der ‚open minded‘ Musikfan viel Freude mit der Scheibe haben wird. Die erwähnten fünf Bonus Tracks liegen mir nicht vor, so dass ich hier nichts weiter dazu sagen kann, außer dass es reine Instrumentals sind (Infos kann man dann in der offiziellen Website von Magnus Rosen nachlesen). Von meiner Seite gibt es sechs Sterne und die Hoffnung, dass das Teil auch auf CD erscheinen wird und nicht nur als Download. (X World/Sound Pollution) HJH

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