Die junge österreichische Liedermacherin Louisa Specht veröffentlichte im Sommer letzten Jahres ihre Debut-EP namens „Karussell“ auf ‚Sturm & Klang‘, dem Label von Konstantin Wecker. Jetzt gibt es einen Nachschlag, „Vom Werden“ behandelt auf fünf Songs neue Perspektiven und zeigt weitere musikalische Facetten von Frau Specht. Wie der Titel schon andeutet, geht es um das Sich-Zurechtfinden in der Welt, im Erwachsenenleben, mit allem was dazugehört und den inneren Kämpfen die damit einhergehen. So geht es z.B. um Gefühle, die man lieber nicht wahrhaben möchte, sich jedoch eingestehen muss. Es geht um Begegnungen auf die man sich letztlich einlässt obwohl sie einem schaden könnten, und – so abgegriffen das auch klingen mag – Träume. Wer dabei eine EP voller Melancholie erwartet, irrt. Vielschichtig, mit sprachlichem Geschick und charmant verpacktem Wortwitz projiziert Louisa ihre Bilder und Geschichten in die Köpfe der Zuhörer. Ihre Band hat es zweifellos drauf, begleitet sie gefühlvoll und kunstvoll verspielt. Auf „Rätsel“ gibt es sogar ein Bass-Solo. Als ‚Liedermachertum in neuem Kleid‘ bezeichnet Louisa Specht ihren Stil. Zum Glück ist das kein deutscher Schlager, sondern „Vom Werden“ kennzeichnet ein melodiöser Gesamtklang, Louisas klare Stimmfarbe und die poetischen Texte. (Sturm & Klang) HuGe
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