altemaelze

I am the storm

Redemption

Wie schon die vorherigen sieben Studiowerke erweist sich auch ‚I Am The Storm‘ als zwar deutlich spürbare, jedoch niemalsradikal veränderte Evolution des typischen Redemption-Sounds.

Album #8 von Redemption in 20 Jahren – „I am the Storm” – bietet, wie auch die Vorgänger, feschen Prog Metal, verbunden mit Schlenkern Richtung Power Metal und Genesis Pomp. Neben Bandgründer Nic van Dyke ist der bekannteste Name in der Band Sänger Tom Englund, der „hauptberuflich“ bei Evergrey hinter dem Mikro steht und auch hier wieder eine famose Gesangsleistung abgibt, die oft an Peter Gabriel erinnert. Es gibt somit mehr Schmelz und wenig Schmutz. Sehr schön nachhören kann man das dann in den beiden wirklich mal gelungenen Coversongs von Genesis und eben Peter Gabriel („Turn it on again“ bzw. „Red Rain“). Ansonsten bewegt man sich musikalisch eher in der Schnittmenge von Threshold, Symphony X, Dream Theater und wenn es mal etwas ruhiger wird, wie beim balladesk angehauchten „The emotional depiction of Light“, gar wie Marillion mit H am Mikro. Die Musiker sind absolute Könner an ihren Instrumenten, die Drums grooven klasse vor sich hin und bilden mit dem gut hörbaren Bass ein extrem wuchtiges Rhythmusfundament. Wie im Genre üblich gibt es schön flächige Keyboardteppiche verbunden mit tollen Duellen mit den Gitarren, die dann wahrlich famose Soli aus der Hüfte abfeuern. Als kleines Hörbeispiel empfehle ich hier einen der drei Longtracks auf dem Album, dem über acht Minuten langen „Remember the Dawn“, bei dem die Band auch zeigt, dass sich lange Songs beim Anhören nicht wirklich lang anfühlen müssen. Ob man wirklich zwei Cover Songs auf einem Album braucht ist natürlich die andere Seite, genauso wie einen Remix eines Songs, der eh auf dem Album drauf ist. Die Eigenproduktion an sich könnte etwas besser sein. Denn, auch wenn man alle Instrumente und den Gesang gut raushören kann, tönt es doch etwas muffig, warum auch immer. Und dass man zwei Bonustracks dann nur bekommt, wenn man die Vinylversion extra kauft (einer mit Chris Poland, ex Megadeth, an der Gitarre, einer mit Henrik Danhage von Evergrey) ist jetzt auch nicht so prickelnd von Seiten des Labels. Man hätte auch ein limitiertes Mediabook veröffentlichen können. Somit Punktabzug und es verleiben noch fünfeinhalb Sterne für ein ansonsten richtig tolles Album, wo nichts hölzern oder ermüdend klingt! (AFM) HJH

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