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Desolation Years

Hong Faux

Auf „Desolation Years“ verschmelzen Blues, Stoner Rock und die harmonische (manchmal dissonante) Komplexität der Grunge-Ära zu einem eingängigen, aber durchaus kantigen Ganzen, das sich jeder Alternative-Gourmet auf die Speisekarte schreiben sollte.

Das ist Hong Faux‘s lang erwarteter Nachfolger von „A Message from Dystopia“. Schwere Riffs, melodische Passagen und die witzigen musikalischen Wendungen, die Hong Faux charakterisieren, sind alle wieder vorhanden, aber diesmal mit einem modernen Twist. Introspektive Texte in einem Tauziehen mit schwerem Riffing und melodischen Übergängen in einem dunklen Soundtrack zum modernen Leben sind die Bausteine von „Desolation Years“ – der Versuch der Band, ein musikalisches Bild der Leere zwischen dem, wie es ist und wie es sein sollte, zu zeichnen. Das Schweden-Quartett sucht auf den elf neuen Tracks seines dritten Longplayers noch immer nach Leichtigkeit in der bleiernen Schwere, wie gleich der Opener ´Wake Me Up For Exit´ verdeutlicht, der durchaus an Alice in Chains erinnert, mit dem Riff oben und den saftigen Parts unten. Doch mit Stücken wie dem treibenden ´New Vegas´ mit einem Grunge-Kern, das laut-leiselnde ´Disco Necropolis´ oder das von den Foo Fighters inspirierte ´Starkiller´ zeigt die Band ihre Eigenständigkeit. Und mit „Parasite“ beweisen Hong Faux, dass sie „Arena Stoner Rock“ können mit Rhythmus und Riffs. Auf „Desolation Years“ verschmelzen Blues, Stoner Rock und die harmonische (manchmal dissonante) Komplexität der Grunge-Ära zu einem eingängigen, aber durchaus kantigen Ganzen, das sich jeder Alternative-Gourmet auf die Speisekarte schreiben sollte. Diese Band weiß, wie man mit seinen Songs genau ins Schwarze trifft. (Golden Robot Records/Soulfood) P.Ro

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