14 Alben in fast 30 Jahren Bandgeschichte – das ist schon ein Pfund mit dem man Wuchern kann! „Foregone“ nährt ja die Hoffnung der Die Hard-Fans, dass die Musik nun wieder eher Richtung Anfangszeit der Band geht und nicht, wie auf den letzten Alben, gen ungeliebtes fast schon Pop-Gedöns. Nach Einfahren der CD muss man feststellen, dass für beide Fanlager was geboten wird. Nach einem coolen Akustikgitarreninstrumental zum Einstieg ins Album (mit Streichern) denkt man ja erst, man hätte die falsche CD eingelegt, jedoch holt einen das Old School-Getrümmer „State of slow Decay“ dann gleich mal auf den Boden zurück. Fettes Gebrate inklusive Wechselgesang (kreischen, melodisch) inklusive feinem Chorgesang machen Lust auf mehr, auch wenn die Gitarren hier etwa mau sind. Im Laufe der CD gibt es dann aber wahrlich feine Soli zu hören, die Produktion ist fett. Songs mit fast nur Klargesang (ich finde den im Vergleich zum Schiffmann richtig gut) ragen heraus („Meet your Maker“, das balladeske hochmelodische mit Akustikgitarren usw. verfeinerte „Pure Light of Mind“). Richtig klasse ist aber der zweigeteilte Titelsong, der im ersten Teil Melodic Death Metal fast auf dem Niveau von Soilwork (die bleiben aber absolut unerreicht auch wegen Sänger Speed) bietet, nur um im zweiten Teil dann gleich zwei Gänge zurückzuschalten und fast schon poppiges Liedgut zu kredenzen. Wer Bock auf etwas härteren Nu Metal hat wird mit „Bleeding out“ glücklich, hört es sich doch an wie das härtere Kind von Bring me the Horizon meets Linkin‘ Park. Unterm Strich ist mir diese Scheibe fünfeinhalb Sterne wert mit Tendenz nach oben. Alle die mit der musikalischen Ausrichtung der Band auf den letzten drei, vier Alben so gar nicht glücklich waren, finden hier doch einige Titel, die ihnen gefallen dürften. (Nuclear Blast Records) HJH
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