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Macbeth

Premiere am 21. Januar im Theater in Regensburg

Oper in vier Akten, Musik von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave und Andrea Maffei nach THE TRAGEDY OF MACBETH von William Shakespeare, Neufassung von 1865, in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Dunkel und düster ist das Drama von Shakespeare, ein Stück „über die Nachtseiten der menschlichen Seele“, zerstört von Kriegen, Machtgier und irregeleiteten Helden. Ein Chor der Hexen prophezeit Macbeth die Königskrone Schottlands und bietet ihm damit die Rechtfertigung für den Mord an König Duncan. Dessen Sohn wird von Macbeth und seiner Frau als der Mörder inszeniert und muss fliehen. Aber der Königsmord lässt dem Mörder und Lady Macbeth keine Ruhe, sie müssen weitere Konkurrenten beseitigen, werden von bösen Vorahnungen und Schuldgefühlen geplagt und enden in Wahnsinn und Tod.

Die Sängerin Angela Denoke, die am Theater Regensburg Giuseppe Verdis „Macbeth“ inszeniert, kann dabei auf ein gut eingespieltes Ensemble setzen. Bariton Seymur Karimov, bereits seit 2006 in Regensburg, überzeugt in der Titelrolle als Macbeth und gestaltet die Arie „Pieta, Rispetto, Amore“ zu einem Highlight der Aufführung. Ein ebenso überzeugender Part gelingt Teodora Varga als Lady Macbeth mit Furor und Verzweiflung in ihrer letzten Szene. Erwähnenswert auch die weiteren Solisten: Banco mit Roger Krebs, Malcolm (Paul Kmetsch), Macduff (Carlos Moreno Pelizari), Kammerfrau (Patrizia Häusermann), Jonas Atwood,  Felix Scharff. Auch der Opernchor mit Donggun Seo, Misun Kim, Julia Zhukovska darf nicht unerwähnt bleiben, hat der Chor doch in Verdis Opern einen tragenden Part und die Sänger wurden dieser Rolle absolut gerecht.

Dazu das düstere Bühnenbild, bestehend aus einer variablen schwarzen Wand, die die jeweiligen Szenen eindrucksvoll unterstützt – mal als undurchdringlicher Wall oder die Tore der Burg andeutend, immer wirkmächtig und bedrohlich. Zusammen mit den zeitlosen Kostümen gelang dadurch eine moderne, ansprechende Inszenierung. Dass am Ende nochmal ein Dolch aufblitzt, der aber rasch wieder versteckt wird, zeigt, dass das Machtspiel noch nicht zu Ende ist. Der Mensch ist des Menschen Wolf!

„Zusammen und wunderbar straff auf Zug gehalten wird der szenisch beachtliche, vokal spektakuläre Abend von Tom Woods, der das Philharmonische Orchester zu elastischer Begleitung und düsterer Wucht animiert“, schreibt die nmz. Dem ist nichts hinzuzufügen. (arm)

Weitere Aufführungen am 25.1., 3.2., 5.2., 11.2., 28.2., im März, April und Juni

(Fotokredit: Tom Neumeier)