Ein gutes Konzert in Doppelpack gab’s am 8. Dezember im „Airport“ in Obertraubling, denn der Support Lord Bishop Rocks überzeugte mit seinem, leider recht kurzen Set mit einem Rocksound mit funky Touch, absolut cool seine Version von Tina Turner’s Nutbush City Limit. Von ihm hätte man gern mehr gehört.
Nazareth als Headliner konnten aus ihrem Songfundus von über fünf Jahrzehnten schöpfen – es gab Klassiker aus den 70ern und 80ern wie „This flight tonight“, „Beggars day“ oder „Hair of the dog“, die alle gut rüberkamen. Schließlich ist dieses Line-Up seit Jahren gut eingespielt – neben Gründungsmitglied Pete Agnew (Bass) gehören noch Jimmy Murrison (Gitarre, seit 1994 in der Band), Lee Agnew (Drums, seit 1999 dabei) und Carl Sentance, nach dem gesundheitlich bedingten Ausstieg von Dan McCafferty, seit 2015 am Mikro. Sentance singt die Songs um einiges kantiger und metallischer (eher eine Mischung aus Axl Rose und Brian Johnson) als Dan MacCafferty. Er war auf jeden Fall wieder gut bei Stimme, nachdem die Woche zuvor drei Gigs wegen Stimmproblemen bei ihm ausfallen mussten. Das macht er mit einer tollen Bühnenpräsenz, auch wenn ihm das Rauchige in der Stimme fehlt.
Wie zu erwarten gab es viele Hits aus den 70ern und 80ern – rau und knackig, ja ungeschliffen. Die Band rockte hier! Allerdings hat an alten Songs wie „My white bicycle“ schon der Zahn der Zeit genagt und auch „Love hurts“ wirkt heute leicht antiquiert, wenn man das mit aktuellen Songs wie „Psycho skies“ vom aktuellen Longplayer „Surviving the law“ vergleicht, der knackig interpretiert wurde. Auch absolut Spitzenkasse war die lange Version von „Morning Dew“ zum Abschluss, während die beiden Zugaben „Broken down angel“ und „Where are you now“ wieder etwas langweilig wirkten. Nach gut eineinhalb Stunden, die auch wirklich flott vergingen, war dann wirklich Schicht im Schacht. Das Publikum war begeistert, wenngleich ein Fan immer lautstark nach AC/DC verlangte. Leider zeigt sich auch bei dieser Show wieder, dass da noch etliche Leute in die „Eventhall“ gepasst hätten! Aber die „guten alten Zeiten“ sind seit Corona vorbei und kommen nicht so schnell wieder. (no.men)
Fotokredit: Erwin Novak/Rock’n’Fucking-Roll Pictures)