Wenn der Ausdruck Urgestein auf Musiker zutrifft, dann auf jeden Fall auf Blues Control. Seit vielen Jahren bereichern sie nicht nur die lokale Blues-Szene. Zuletzt konnte man sie als Support für Hundred Seventy Split in der Alten Mälzerei bewundern. Dort überzeugten sie mit einem erdigen und ungekünstelten Set. Und auch ihre neue Scheibe ist grundsolide und packend. Da machen unverkennbar Leute Musik, die sich dem Blues mit all seinen Schattierungen verschrieben haben. „Childhood Fantasy“ als Opener ist ein pumpender Blues mit einem prägnanten Gitarrenriff. Mit „SOS“ liefern Blues Control einen Slide-dominierten Song und „I’m Worried“ brilliert als Slowblues und könnte ebenso von einem Ben Granfelt stammen. Auch „Empty Glass Of Beer“ kommt langsam daher, während „I Don’t Care Anymore“ als Shuffle für Dampf sorgt. Unter den 12 Titeln findet sich kein Durchhänger und „Fat Pig Blues“ als Rausschmeisser reduziert den Blues auf sein Wesentliches und lediglich Slidegitarre, Kickdrum und Gesang lassen den Zuhörer gedanklich sofort auf eine Veranda einer Holzhütte am Mississippi reisen. Blues Control ist ein sehr abwechslungsreiches Blues-Album gelungen, das man immer wieder gerne hört. Also Bluesfreunde, nicht nur bei Lebensmitteln sondern auch bei Musik gilt: Greift öfter zu Regionalem! (Eigenvertrieb) acb
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