Das neue Album des rührigen Altmeisters wurde im Shangri-La-Studio von der Produzenten-Ikone Rick Rubin ganz in der Tradition der spontan-elektrisierenden Performances von Crazy Horse live aufgenommen und auf Analogband gemischt. Die resultierende Hörerfahrung versetzt die Fans klanglich direkt ins Studio, dort wird nichts getrickst und schon gar nicht geschönt, das ist pure Handarbeit. Neil sprach über die Arbeit an „World Record“: „Wahre Wunder sind für die Ewigkeit geschaffen und ich glaube, wir kommen dem Ziel der Nachhaltigkeit näher“. Nun, „wahre Wunder“ suche ich vergeblich auf Mr. Youngs neuesten Output. Geht es nicht einen Tick weniger dick aufgetragen? Ok, einige Songs sind ganz nett, z.B. die Folkballade „The old Planet“, aber was der wüste Gitarrenlärm auf „Break the Chain“ soll – ich weiß nicht so recht. Offenbar wollte man mal wieder wie eine echte Garagenband klingen. Überhaupt wirkt „World Record“ als hätte man mal munter vor sich hin gejammt und Rick Rubin gleich danach den Tonmeister dazu verdonnert, das schnell eingespielte Rough Mix geradewegs als fertiges Endprodukt zu nehmen. Seltsam, auf Rick Rubins Arbeit ist normalerweise Verlass. Es gibt viele richtig gute Neil Young Platten, diese gehört meines Erachtens nicht dazu. (Reprise) HuGe
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