Die Kanadier Osyron spielen nach eigenen Angaben Symphonic-Progressive Metal. Und ja, das kann man in der Form auf dem kürzlich erschienen, dritten Studioalbum „Momentous“ gut nachhören. Die grandios produzierte Scheibe (Mastering von Maor Applebaum) schippert im Fahrwasser von harten Dream Theater („Annunaki“ mit Orchesterparts und Folkeinflüssen, die den Gastmusikern der Band Percival geschuldet sind, tollem Klargesang, aber auch tiefe Growls, „Dominion Day“), aktuellen Machine Head mit Klargesang („Landslide“), Modern Rock (Alter Bridge trifft auf Disturbed mit Schmackes bei „Beyond the Sun“) bzw. Balladeskem (nochmal Alter Bridge in „Awake“) und US Power Metal á la Iced Earth („The Deafening“ mit tollem Gastgesang von Stu Block). Dass die Band dann auch anders kann zeigt sie in ihrem zwölfminütigem Titelsong, der als Ethno Folk Lied beginnt mit seltsamen Frauengesang plus Flöten, Geigen usw. der einen an die Wikingerzeit denken lässt, nach einigen Minuten zum ProgMetal Monster wird, dann kurz abbiegt Richtung Death Metal inklusive Raserei im Drumbereich, zurück zu Prog kommt und dann endet wie er begann, mit Folkeinflüssen. Klasse! Komplett aus der Reihe tanzt man mit den nur aus Gesang und einer Drehleier kurzen „Prairie Soldier“ bzw. dem Albumcloser „Beacons“, der auch auf einer Nevermore Scheibe mit melodischem Klargesang eine Topfigur gemacht hätte. Die Gitarrensoli sind der Hammer, der Rest der Band ebenfalls top an den Instrumenten so dass man hier auf alle Fälle sechs Sterne vergeben kann. Warum die Band nicht bei einem größeren Label unter Vertrag steht fragt sich der geneigte Hörer nach dem Anhören. (OsyronVertrieb/Bandcamp) HJH
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