Nach Wanda, Seiler & Speer und Turbobier, um nur drei Beispiele zu nennen, bereitet Österreich mit „Tausend Rosen“ einen neuen Exporthit vor. „Grantig, exzessiv, dunkel, verträumt. Kurz, knackig, poppig. Mehr Beatles als Nirvana. Eine Messerspitze Qualtinger und der Tausend Rosen Dornen.“ Mit dieser Mischung erzählt der Fünfer aus Wien auf seinem ersten Album „Das kleine Schwarze“ wortstark vom phlegmatischen und dramatischen Habitus unserer Zeit. Gegründet wurde die Band von Koko Koller (Gesang, Gitarre) und Chris Grabner (Schlagzeug) als Rückbesinnung auf ihre musikalischen Anfänge. Geprägt vom Grunge und Punk der 90ger Jahre verbrachten die Zwei schon während ihrer Schulzeit viele Stunden im Proberaum. Über die Jahre sammelten sie Erfahrung in unterschiedlichsten Projekten von Metal (Artas) bis Austropop (Seiler und Speer). Im Laufe der Zeit entstanden Texte und Songs, die nach einem neuen Projekt verlangten. Auf der Suche nach dem Tausend Rosen-Sound wurde Sebastian Risavy als Bassist in die Band geholt und mit Roland Kerschbaumer (Lead Gitarre) und Dominik Sommer (Keys, Gitarre, Gesang) auf den Punkt gebracht. Die Wiener Band ordnet sich nicht mit verdünnten Texten und verwässerten Liedchen dem Mainstream unter. Getragen von rauen impulsiven Klängen, schafft es gerade die verwegen düstere Stimme von Koko Koller, mit dem unverwechselbaren Timbre, ein Lebensgefühl zu vermitteln, in dem die leidenschaftliche Melancholie ein Grund zum Feiern ist. Es werden Abgründe der menschlichen Seele besucht und trotzdem, oder gerade deshalb, entsteht zwischen den Zeilen eine gewisse Euphorie. Immer zynisch, Anti-Autoritär und ironisch. „Der Hörer soll das Gefühl haben etwas Verbotenes zu tun.“ Eingespielt wurden die 14 Songs in nur sieben Tagen im legendären Aufnahmeraum des S.T.R.E.S.S. Studios live, analog gemischt und von Martin Scheer gemastert.
Übrigens ist ‚Tausend Rosen‘ im Wienerischen ein geflügeltes Wort für „ihr könnt mich mal“. Mit dem Albumtitel „Das kleine Schwarze“ beziehen sich Tausend Rosen auf das von Coco Chanel entworfene Kleidungsstück. Chanel machte die Farbe Schwarz, die zu dieser Zeit von Frauen ausschließlich zu Beerdigungen getragen wurde, mit ihrem „kleinen Schwarzen“ salonfähig und zu einem zeitlosen Klassiker. Tausend Rosen verweisen damit augenzwinkernd auf ihre Musik. (FFS Labelservices/Preiser Records) P.Ro
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