Nach Doro am 10. standen CoreLeoni am 11. November im „Airport“ in Obertraubling auf der Bühne. Hier der kurze Kommentar von ACB zum Konzert: „Harter Gitarrenrock brachte das Airport zum Kochen. Gotthard-Gitarrero Leo Leoni brillierte auf höchsten Niveau mit seiner Band CoreLeoni. Schwerpunkt der Show waren harte Gotthard-Songs. Im Vorprogramm sorgte ex-Burning-Witches-Frontfrau Seraina Telli mit ihrer grandiosen Stimme und tollem Trio für Begeisterung.“ Ausführlicher fiel die Konzertbesprechung von Hans-Jörg Herbst aus: „Seraina Telli (ehemalige, erste Sängerin der Schweizer Heavy Metal Band Burning Witches) bietet in Trio Besetzung hauptsächlich flotten Hard Rock, und spielt fast ihr komplettes, sehr empfehlenswertes Debüt Album „Simple Talk durch, wobei sie die Dame am Bass immer wieder gesanglich im Refrain top unterstützte und der Drummer kompetent alles zuballerte im positiven Sinn. „Fever“ von Elvis zu covern ist gewagt als Hard Rock Version. Kann man machen, da sie eine extrem tolle Stimme hat, was der nun schräge Einstieg in den Song nicht vermuten ließ. Das melodische „Take care“ (mit tollem Text versehen) schmeichelte dafür den Ohren. Generell erinnerte mich die Musik zumindest live an die Mädels von Thundermother. Die Gitarrenarbeit ist ganz gut, könnte aber noch einen Sidekick vertragen an der Rhythmusgitarre. Egal, eine Metalballade braucht kein Gefrickel, was man an „Soldier of Fortune“ eindrucksvoll hörte. Was für eine Röhre (Melissa Etheridge in frühen Jahren lässt grüßen)! Sehr guter Auftritt mit 45 Minuten Länge vor recht überschaubaren Kulisse, vielleicht 120 Leute sind anwesend, die aber nicht mit Applaus sparte. CoreLeoni legten dann ihren Fokus ihres 18 Song langen Sets hauptsächlich auf die harte Seite von Gotthard mit einigen wenigen eigenen Songs. Der aktuelle Sänger erinnert mich total am Marc Storace von Krokus, ist aber nicht der Kommunikativste. Eher war „Let the music do the talking“ angesagt. Klasse Gitarrensoli waren das große Pfund. Wenn man zwei Gitarristen hat, die perfekt harmonieren und ihre Instrumente aus dem FF beherrschen, macht es einfach Spass zuzuhören. Nicht nur Leo spielte Solo, sondern auch Igor durfte ab und an beweisen, was er drauf hat. Der Sound war brillant, so dass die fetten Drums den Rest nicht überlagert haben und sogar der Bass war zu hören. Schnörkelloser Hard Rock aus einer Mischung von harten Gotthard und Krokus war die Devise – sehr auffallend z.B. bei „She goes down“ das auch auf „Metal Rendezvous“ drauf sein könnte. Dem Publikum gefiel es jedenfalls noch besser, wenn man den Applaus und die Bereitschaft mitzusingen zugrunde legt. Eigene Songs unterscheiden sich tatsächlich nicht wirklich von den Gotthard Songs. „Guilty under Pressure“ hatte einen leichten Accept Einschlag vor allem im Refrain. Damit die Ohren etwas Entlastung bekamen gab es im Mittelteil gleich zwei Balladen mit „Let it be“ und „Sometimes“ hintereinander. Natürlich wurde das bekannteste, eigene Lied „Let life begin tonight“ (das bei Rock Antenne bzw. Radio Bob rauf und runter lief) nicht ausgespart. Dass die gute alte Talk Box noch immer in Mode bewies Leo dann bei „Mountain Mama“. „Like it or not“ ist dann bei mir gesanglich eher „not“, da der Gesang ins Kreischige mutierte, was dann auch für den anderen fast schon Metal-Song „Here comes the heat“ gilt. Schade um die knallharten Songs und Schlagzeugsoli kann ich leider nach wie vor nicht leiden, so gut der Mann an den Kesseln auch ist. Ein cooler Song wäre noch zu erwähnen, der recht spät dargeboten wurde. „Firedance“ hatte was von Deep Purple inklusive gut sechs Minuten langen Gitarrensolojam in der nun ausrastenden Meute. Sieht man auch nicht alle Tage, dass die Musiker direkt im Publikum stehen. Fazit nach gut 100 Minuten: Tolles Konzert, toller Support, kann man wieder besuchen. Dann hoffentlich vor mehr Zuschauern.“