Bei diesem „Orchester“ handelt es sich um ein seit zwölf Jahren dem Jazz verhaftetes zehnköpfiges Ensemble aus der Schweiz, das mit „Space Friction“ bereits sein sechstes Album vorlegt. Laut eigener Info produzieren F.O. „ein(en) archaisch rumorender Orchesterklang mit geschmetterten Bläserfanfaren, punkigem Gesang, filigranen elektronischen Sounds und mitreissenden Grooves“ – das macht schon neugierig, erst recht, wenn als Referenzen FRANK ZAPPA und SUN RA ins Feld geworfen werden. Bereits 2019 aufgenommen erscheint „Space Friction“ im Anschluss der diesjährigen Sommertour des FISCHERMANNS ORCHESTRA, die die Band über Luzern, Rom und Budapest bis nach Wien und schließlich München führte und sowohl Club-und Hallengigs als auch Straßenkonzerte beinhaltete. Musikalisch präsentiert das ORCHESTRA eine Mixtur, die mit „aufregend“ nur unzureichend beschrieben werden kann: Ist das Fusion? Sind das waschechte Bigband-Bläsersätze? Grätscht da unvermutet eine noisige E-Gitarre in bester FRITH-Manier dazwischen? Wird der Kontext von diszipliniert zu free von einem Takt zum nächsten gewechselt und vice versa? Ja, ja, ja und ja – und das ist noch längst nicht alles, was hier der Entdeckung harrt. Electronica-Elemente werden wie selbstverständlich integriert, plötzlich glaubt man einen Sixties-Jazz-Soundtrack à la QUINCY JONES ohne dazugehörigen Film zu hören, und.. und.. und.. und mehr. Der Rezensent ist hellauf begeistert und hofft, diese Spitzentruppe mal live erleben zu können. Pflichtkauf! (enja Records) TheRealPal
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