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Blood Harmony

Larkin Poe

Der Longplayer bestätigt erneut die starke Musikalität des inzwischen in Nashville ansässigen Duos. Larkin Poe gelten als eine wesentliche Kraft bei der Neu-Gestaltung der Identität des Southern Rock’n’Roll und hauchen dem Genre mit einer zukunftsorientierten Perspektive und weiblicher Stärke neue Energie ein

Rebecca und Megan Lovell sind Larkin Poe und die beiden Schwestern und Multi-Instrumentalistinnen aus Georgia veröffentlichen im November mit „Blood Harmony“ ihr neuestes Studioalbum. Der Longplayer bestätigt erneut die starke Musikalität des inzwischen in Nashville ansässigen Duos. Larkin Poe gelten als eine wesentliche Kraft bei der Neu-Gestaltung der Identität des Southern Rock’n’Roll und hauchen dem Genre mit einer zukunftsorientierten Perspektive und weiblicher Stärke neue Energie ein. „Wir tragen wundervolle Erinnerungen an die Schönheit der Südstaaten-Gastfreundschaft in uns. Es ist eine sehr liebevolle und integrative Energie.“, sagt Leadsängerin und Texterin Rebecca. „Es gibt dort die Idee, dass wir nicht allein sind und es uns Sicherheit gibt, wenn man seine Tür für jeden und jede offen hält. Wir versuchen mit unserer Musik ein emotionales Äquivalent zu vermitteln: seine Tür für jeden zu öffnen und die Menschen auf einen süßen Tee einzuladen.“

„Blood Harmony“ wurde gemeinsam mit dem texanischen Musiker (und Rebeccas Mann) Tyler Bryant produziert. Im Gegensatz früheren Alben wie „Self Made Man“ (2020) sind Larkin Poe von der in sich geschlossenen Herangehensweise abgekehrt. „In der Vergangenheit haben wir uns ganz bewusst nur auf uns selbst verlassen. Dieses Mal fühlte es sich jedoch richtig an, den Prozess zu öffnen. Dennoch ist es eine Familienangelegenheit geblieben.“, fügt Rebecca hinzu. Megan ist bei Larkin Poe für den Harmoniegesang, die Lap Steel und die Resonatorgitarre zuständig, Rebecca für die Gitarre und die Tasten. Außerdem haben die beiden Mitglieder ihrer langjährigen Liveband hinzugezogen, darunter Schlagzeuger Kevin McGowan und Bassist Tarka Layman. Das Ergebnis ist ein elektrisierendes Werk, das die feurige Vitalität, die sie auf ihren Touren rund um den Globus an den Tag legen, voll zur Geltung bringt. „Blood Harmony“ wurde hauptsächlich in Rebeccas und Tylers Heimstudio aufgenommen. „Rebecca und ich haben viel Zeit mit der Vorproduktion verbracht, so dass wir, als wir mit den Aufnahmen begannen, bereits alle Details ausgearbeitet hatten.“, sagt Megan. „Wir wollten nicht einen Haufen Takes zusammensetzen, sondern einfach da reingehen und es so live und roh wie möglich klingen zu lassen.“ Auf den elf neuen Songs kreieren Larkin Poe wieder ihre eigene Art von Roots Rock ’n‘ Roll: düster, gefühlvoll und von ihrem Südstaatenerbe geprägt, wie z.B. „Bad Spell“. „Seitdem ich zum ersten Mal ‚I Put a Spell on You‘ von Screamin‘ Jay Hawkins gehört habe, wollte ich eine weibliche Antwort darauf schreiben“, sagt Rebecca Lovell. „Ich hatte den Titel ‚Bad Spell‘ schon seit Jahren in meinem Tagebuch, und es hat so viel Spaß gemacht, einen Song zu schreiben, in dem die Riffs und Gitarrentöne diese einzigartige Absicht von Bösartigkeit und Prahlerei haben.“ Wer noch mehr Anspiel-Tipps braucht: „Strike Gold“, „Georgia Off My Mind“ oder der Titeltrack „Blood Harmony“ sollten genügen. (Tricki Woo Records) P.Ro

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