Als Ethno-Pop noch ein Fremdwort war und keiner wußte, wie multikulturell zu buchstabieren ist, machten sie schon die Musik dazu: „The Project“. Drei Frauen, vier Männer, aus Deutschland, Amerika und England, schwarz, weiß und gelb. Als sie sich auf einer Party kennenlernten, rund um ein Klavier, Freda Goodlett und der Halbchinese Yulwin Mak, Ina Brox, die blonde Wagner-Sängerin, Christin Sargent und Mike Toole, der in »Hair« debütierte, Andy Baum und Kevin Hall aus Washington, D. C., da wußten sie noch nicht, dass sie sich zu einer „mission impossible“ zusammengefunden hatten. Wer will schon Musikalität, wo Lederjacken und Bekenntnisballaden gefragt sind? Wer will das schon hören, diese Mischung aus rauchigem Soul und glockenklaren Opernstimmen? Nachdem sie ihre Wohnzimmer jahrelang mit den Absagen großer deutscher Plattenfirmen tapezierten, hatte das Label Eurostar Mut zu „The Project“. Die 13 Titel der gleichnamigen LP bieten die ganze Palette der „Project“-Temperamente. Und die Single-Auskoppelung „Day In A Life“ mit ihren Vokalsätzen hat das Zeug zum Sturm auf die Hitparade. Dort, in der ZDF-Hitparade, trat „The Project“ dann auch Mitte November auf. War ein tolles Album, blieb aber ein einmaliges Project, wenngleich die Musiker weiter machten, in neuen „Projekten“.