Wer in den Achtzigern aufgewachsen ist, hat bei der Nennung des Titels des dritten NINAMARIE-Albums wohl ein Aha-Erlebnis – auch was den Titel des ersten Tracks “Nackt im Spind” betrifft. Musikalisch geht’s jedoch weder nach Hagen, noch nach Afrika: Seit 2004 existiert das von Thomas Götz (BEATSTEAKS) und Martin Ebsen (TURBOSTAAT) bestehende Projekt – Veröffentlichugen kamen nicht oft und wann sich’s ergab – und auch dieses Album ist strenggenommen mit gerade mal 21 Minuten Länge eine luxuriösere EP. Aber besser sechsmal auf den Punkt als X-mal in die Breite: Postpunk (“Kalenderspruch”), Elektropop (“Käsejunge”), Akustisches (“Die Geister”) und mehr – all dies ergibt ein schönes abgerundetes Ganzes, gekrönt von nachdenklichen, klischeebefreiten Lyrics die ohne Pathos und erhobenen Zeigefinger von beiden Band-Mitgliedern abwechselnd performt werden. Schönes Release, erhältlich in zwei Vinyl-Versionen und digital – Reinhören lohnt sich! (Rookie Records) TheRealPal
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