Eigentlich heißt er ja Sebastian Eggerbauer, aber musikalisch bekannt ist er inzwischen bundesweit als Telquist. Geboren in Landshut und groß geworden im Münchner Osten, hat ihn sein Studium aber nach Regensburg verschlagen, wo er als Telquist im Sommer 2018 begonnen hat. Letztes Jahr wurde er mit dem „Kunstpreis für Pop-Musik“ der Regensburger Kulturstiftung ausgezeichnet, seit dem Sommer 2021 lebt er in Frankreich. Für das Preisträger-Konzert kommt er jetzt im Juli 22 wieder nach Regensburg. Klar, dass wir da einige Fragen an ihn hatten, die er uns via Messenger aus Frankreich beantwortet hat.
- Welche Bedeutung hat der „Kunstpreis für Pop Musik“ für dich. Es ist ja bereits der zweite „Regensburger Auszeichnung, nachdem du bereits 2018 den „Regensburger Musikpreis“ erhalten hast.
Als ich angefangen habe Musik zu machen war ich sehr unsicher, ob das denn nun überhaupt gut ist und ob ich mich damit nicht vielleicht auch lächerlich machen könnte. Deshalb habe ich das zunächst nur in der Anonymität des Internets oder mit Menschen, die weit weg waren, teilen wollen. Diese tolle Art von Anerkennung durch den Musikpreis quasi direkt vor meiner Haustür hat mir sehr geholfen, dass ich inzwischen kein Problem mehr damit habe in meinem direkten Umfeld als Musiker „aufzutreten“, weil ich weiß, dass eine gewisse Wertschätzung da ist. Das hat für mich persönlich tatsächlich ganz viel zum Positiven verändert. Ich weiß, dass ich nichts von mir verstecken muss. Ganz abgesehen davon, halte ich es auch für eine große Ehre, weil die Regensburger Musikszene wirklich eine wahnsinnig hohe Qualität hat.
- Du bist im August letzten Jahres nach Frankreich gezogen? Warum? Wie ist da das Leben als Musiker?
Ich habe letzten Sommer mein Germanistik-Studium in Regensburg abgeschlossen und hatte durch ein Stipendium daraufhin die Möglichkeit für ein Jahr nach Südfrankreich zu gehen und dort an einer Uni am Lehrstuhl für Deutsch mitzuarbeiten. Ich habe eigentlich relativ schnell gemerkt, dass es meiner Musik und mir persönlich gar nicht so gut tut, wenn ich ausschließlich Musik mache, deshalb war das perfekt. Ich wohne hier in einer traumhaft schönen Gegend ganz nahe am Meer, kann ein bisschen arbeiten und habe trotzdem sehr viel Zeit neue Musik zu schreiben. Ich glaube, dass mir diese Distanz und der Abstand, den ich hier gewonnen habe, sehr gut tut, und dass man das den neuen Sachen auch anhören kann.
- Was können wir beim Konzert am 22. Juli im Thon-Dittmer-Palais erwarten?
Es wird eines der ersten Konzerte seit relativ langer Zeit sein, das ich zusammen mit meiner Band spielen kann. Was kann man also erwarten: Möglicherweise den ein oder anderen kleinen Nervositätsfehler, den wir aber durch die wahnsinnige Freude darüber, dass endlich auch für uns das Livespielen wieder losgehen kann, ausgleichen werden! 🙂
- Du kündigst auf facebook neue Musik an. Wann gibt es ein neues Album? Der letzte Longplayer, „Wild haired“, ist ja vor einem Jahr erschienen.
Neue Musik gibt’s tatsächlich schon diesen Sommer! Das wird allerdings zuerst eine einzelne Single sein. Wann das gesamte Album nachkommt weiß ich aber noch nicht. Ich habe mich dieses Mal entschieden nicht alle Songs des Albums „in einem Schwung“ zu produzieren. Das habe ich zweimal so gemacht und das hat natürlich seine Vorteile, aber gleichzeitig entstehen dadurch mitunter wahnsinnig lange Zeiträume zwischen der Entstehung eines Songs und seinem Release. Das will ich dieses Mal nicht. Alles soll auch für mich frisch sein, wenn es rauskommt.
- Nach deinem Frankreich-Aufenthalt – kommst du wieder zurück nach Regensburg, oder wie sind deine Pläne?
Zuerst komme ich sicher nach Regensburg zurück, ein Großteil meiner Freunde lebt nach wie vor da und es ist einfach eine tolle Stadt zum Leben und auch zum Musikmachen im Speziellen. Ab Herbst wird es mich wohl nach München verschlagen, ich habe einen Platz an der Filmhochschule dort bekommen und freue mich sehr auf alles was da kommt! Neben dem Musikmachen ist das schon länger ein großer Wunsch von mir: Filmemachen!
Am 22. Juli spielt er mit seiner Band das „Kunstpreis“-Konzert im Thon-Dittmer-Palais und im Herbst kommt er dann nochmal in die Ratisbona und holt das mehrfach wegen covid-19 verschobene Konzert in der Alten Mälzerei am 24. September nach.
Fotokredit: Daniel Dueckminor