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Fünf Fragen an Heike Jörss

Die studierte Grafik-Designerin hat sich als Schöpferin interessanter Filmplakate in den letzten Jahren ein Namen gemacht!

Heike Jörss ist in der regionalen Musikszene bekannt als engagierte Musikerin. Weniger bekannt ist bei vielen, dass die studierte Grafik-Designerin auch in diesem Metier erfolgreich ist.

Heike Jörss ist in der regionalen Musikszene bekannt als engagierte Musikerin, früher mal bei Suzie Rock, seit Jahren bei SickSickSick, dem Trio, bei dem sie die vier tiefen Saiten bedient, und jetzt bei Kizzy Suzuki. Weniger bekannt ist bei vielen, dass die studierte Grafik-Designerin auch in diesem Metier erfolgreich ist. Nicht nur im „normalen Geschäft“ oder auch als Gestalterin der Poster für das jährliche „Hard:Line“-Filmfestival in Regensburg, sondern vor allem als Schöpferin interessanter Filmplakate oder von Album-Covern. Demnächst kommt der Film „Sky Sharks“ von Marc Fehse ins Kino, wenn die wieder öffnen dürfen, zu dem sie das Plakat entworfen hat.

1) Du bist beruflich als selbständige Grafik-Designerin aktiv – wie kommt man dazu, Filmplakate zu gestalten?

Purer Zufall. Vor Jahren kam eine Freundin auf mich zu, die bei dem deutschen Filmvertrieb MFA+Filmdistribution in Regensburg arbeitete. Sie fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, das Artwork für eine DVD zu gestalten, da der bis dahin für die Firma tätige Grafiker keine Zeit hatte. So bin ich reingerutscht ins „Film-Business“. Und da die Filmbranche ja eine große Familie ist, v.a. was den Verleih und Vertrieb betrifft, bin ich an andere Filmfirmen weiterempfohlen worden.

2) Worauf muss man achten, wenn man ein solches Plakat entwirft?

Die Stimmung des Films sollte mit nur einem Bild einfangen, der Betrachter beim ersten Blick „abholt“ werden. Es gibt ein paar kleine Spielregeln, um einen Film zu verkaufen, aber gestalterisch sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Wie in allen Bereichen der Kunst (Mode, Musik, etc.) gibt es auch beim Film Trends. Mittlerweile ist es aber sehr wichtig, dass die Artwork in allen Veröffentlichungsformaten funktioniert. Gerade im Streaming- und Online-Bereich hat das gute, alte Hochformat-Plakat eigentlich ausgedient. Das Design muss flexibel sein,  also in jedem Format – ob digital oder gedruckt – gut funktionieren.

3) Was sind deine bislang bekanntesten Entwürfe?

Das momentan bekannteste Plakat dürfte das für „Und morgen die ganze Welt“ sein (lief dank Corona nur ein paar Tage im Kino, leider). Im Independent-Bereich das erste deutsche „Sightseers“-Plakat, auch das von „Night Moves“ und „Faust“. Internationale Filme: „Milchkrieg in Dalsminny“, „Maps to the Stars“, „Tel Aviv on Fire“. Deutschsprachige Produktionen: „Wackersdorf“, „Egon Schiele“, „Exil“, „Die dunkle Seite des Mondes“, „Persischstunden“… Kinderfilme: „Rettet Raffi!“, „Wildhexe“, „The Elfkins“. Schwer zu sagen, was als „bekannt“ bezeichnet werden darf… Am geschätztesten ist meine Arbeit vermutlich im Horrorfilmbereich 😉

4) Du gestaltest auch Cover für Alben von Bands – ist da die Vorgehensweise eine andere, als bei den Filmpostern?

Sorry! Ich mache keine Cover mehr für Bands.

5) Du warst ja auch als Sängerin/Bassistin bei SickSickSick aktiv – die sind inzwischen Geschichte, jetzt rocktst du bei Kizzy Suzuki. Was gibt’s da demächst zu erwarten?

Es ist wirklich schade, dass meine neue Band Kizzy Suzuki so einen schlechten Start hat. Wir leiden – wie die meisten Bands auf dieser Welt – sehr unter den Pandemie-Einschränkungen. Proben können gerade nicht stattfinden, da wir zu viert sind. Wir sind aber froh, dass wir letzten Sommer unser erstes Konzert spielen durften (mit ERECTION im L.A. Cham). Trotz der unglücklichen Umstände versuchen wir gerade, ein Album aufzunehmen, das wir – so Gott will – im Herbst veröffentlichen wollen. Wir geben unser Bestes! Und die ersten Tracks hören sich schon richtig krass an. So viel sei versprochen.

Hier eine kleine Auswahl von Filmplakaten, die von Heike Jörss gestaltet wurden: